Und damit ist Schluss: Jan-Lennard Struff bezwingt Quentin Halys mit 1:6, 6:3, 6:3 und steht in Indian Wells in der zweiten Runde. Dabei sah es nach dem ersten Durchgang nicht gerade danach aus - der Deutsche schlug ganz schwach auf, produzierte viele Fehler und fand gegen die spielerischen Mittel seines Gegners keine Mitte. So war der erste Satz schon nach 20 Minuten weg. Knackpunkt war das erste Aufschlagspiel in Durchgang zwei: Struff wehrte mehrere Breakbälle seines Gegners ab, um dann selbst seinen Spielball zu nutzen. Kurz darauf breakte er Halys erstmals und servierte sich souverän durch den Satz zum 6:3. Im dritten Durchgang konnte er dem Franzosen den Aufschlag zum 3:2 und hinten heraus zum 6:3 abnehmen. Viel hat heute nicht zwischen den beiden Spielern gelegen. Am Ende war Struff der etwas bessere Returnspieler. Für ihn geht es in der zweiten Runde gegen Tommy Paul aus den USA weiter. In diesem Sinne: Tschüss, auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal!

Die Schlinge zieht sich zu: Halys muss bei eigenem Aufschlag über 30:30 gehen. Weil er dann auch noch einen Rückhandstop ins Netz setzt, gibt es den ersten Matchball für Struff - und den wehrt Halys nervenstark mit einem Rückhandcross gegen die Laufrichtung seines Gegners ab. Über Kopf schweißt Struff während der nächsten Rally einen Lobversuch des Franzosen zum zweiten Matchball auf den Court. Und diesmal passt's! Halys bugsiert seine Vorhand nach langem Struff-Return ins Seitenaus.

Starkes Ding vom Deutschen, der bei 15:0 eine knallharte Vorhand ins Platzeck donnert und seine Führung in diesem Aufschlagspiel ausbauen kann. Halys allerdings schlägt zurück, gleicht zum 30 beide aus und bringt seinen Gegner damit zum Nachdenken - oder? Denkste. Struff hält sich lange in der folgenden Rally, dann schleudert er den Rückhandlonglinewinner an die Linie zum Spielball. Ein Returnfehler Halys' bringt diesen nun in Zugzwang: Ein Break hätte das Matchende zur Konsequenz.

Das ging fix. Halys verkürzt ohne größere Gegenwehr seines Gegners auf 3:4. Trotzdem muss er weiterhin einem Break hinterherlaufen - und das hat im zweiten Satz auch schon nicht so gut funktioniert.

Einen Schritt näher am geglückten Comeback! Struff zwingt Halys nun mit dem eigenen Aufschlag immer wieder zu Fehlern. Am Ende ist es ein Returnfehler, der zum 4:2 für den Warsteiner führt. Damit fehlen nur noch zwei Spiele zum Matchgewinn.

Toller Ballwechsel! Bei 15 beide lockt Halys seinen Gegner erst ans Netz vor, dann spielt er einen guten Lob über seinen Kontrahenten hinweg. Struff rennt nach hinten, spielt aus der Drehung eine etwas improvisierte Rückhand und hat Glück, dass Halys den leichten Volley nur ins Netz befördert. Einige Augenblicke später gibt es dann tatsächlich einen Breakball für den Sauerländer - und sofort greift er zu. Damit hat er den Sieg in diesem Erstrundenmatch nun auf dem eigenen Schläger.

Die Aufschläger machen derzeit einen guten Job. Struff hält sein Service ebenfalls problemlos zu 15 und macht das 2:2 perfekt.

Halys gibt sich davon erst einmal unbeeindruckt. Mit druckvollen Aufschlägen hält er die Ballwechsel kurz. Letztlich packt er das 2:1 in den Spielen zu 15 ein, weiterhin ist alles in der Reihe.

Es scheint fast so. Auf einmal kassiert Struff nach leichten Fehler das 0:30, wenig später steht es 15:40. Der Routinier bleibt allerdings nervenstark und gleicht doch noch zum Einstand aus. Auch die nächsten beiden Zähler kann er sich sichern - und damit zum 1:1 ausgleichen.

Das hätte gleich mal ein Ausrufezeichen sein können für Struff. Nach solidem Grundlinienspiel liegt ein Breakball für ihn parat, den Halys mit enorm viel Glück abwehrt - seine Not-Rückhand tropft von der Netzkante in die Spielhälfte seines Gegners. Anschließend vergibt der Franzose zunächst einen Spielball, dann wehrt er einen weiteren Breakball mit einem feinen Vorhandstop von der Grundlinie ab. Letztlich ist es doch der 26-Jährige, der das Spiel eintütet und sich damit einen moralischen Vorteil erarbeitet haben könnte.

Die vierte Möglichkeit ist es dann! Struff gleicht in den Sätzen aus - wir bekommen also den Entscheidungsdurchgang!

Satzbälle Struff! Halys verreißt den Rückhandreturn bei 15:30 komplett. Der Deutsche will es per Serve and Volley dann etwas überstürzt machen, legt den Volley aber ins Seitenaus. Auch die zweite Gelegenheit kann er nicht verwerten, weil Halys' Vorhand als Inside-In exakt an die Linie fliegt. Dank eines erzwungenen Vorhandfehlers greift sich Struff danach den dritten Satzball, den er dieses Mal mit einer zu leicht verschlagenen Rückhand liegen lässt. Wieder Einstand...

Halys bleibt dran. Der 26-Jährige verkürzt noch einmal auf 3:5. Jetzt braucht er aber zwingend ein Break, um im Satz zu bleiben.

Und das tut er auch. Zu 15 holt sich der Deutsche das 5:2 in den Games und ist kurz davor, auf 1:1 in den Sätzen auszugleichen.

Auf einmal sehen wir das Spiegelbild zum ersten Durchgang: Plötzlich hat Struff die Chance, mit einem zweiten Break mit 5:1 in Führung zu gehen - und das auch noch sehenswert: Bei 15:0 aus seiner Sicht rückt sein Gegner aus dem Halbfeld ans Netz auf. Eine aus dem Handgelenk geschüttelte Vorhand passiert Halys aber klasse die Linie entlang zum 30:0. Im Unterschied zum ersten Satz und zu Struff kämpft sich der Franzose allerdings durch vier Punktgewinne in Serie auf 2:4 heran. Der Warsteiner muss also weiterhin gut servieren.

Na also, es geht doch! Struff sichert sich drei schnelle Spielbälle, von denen er den zweiten mit einem Ass durch die Mitte nutzt. Das sieht jetzt richtig gut aus.

Struffs Box macht hier bei jedem Punktgewinn richtig Radau - und davon gibt es jetzt gleich mal zwei am Stück. Bei 0:30 unterläuft Halys dann auch noch ein Doppelfehler, damit hat der Deutsche satte drei Breakbälle auf der Kelle liegen. Die zweite Möglichkeit sitzt am Ende, weil der Franzose seine Vorhand aus vollem Lauf nur ins Netz klatscht. Das erste Break für den Sauerländer!

Ganz sattelfest wirkt das bei Struff auch bei eigenem Service nach wie vor nicht. Zwar geht er relativ fix mit 40:15 in Front, dann aber nagelt er die Kugel gleich zweimal ins Netz und muss über Einstand gehen. Dort tütet er dann die nächsten beiden Zähler ein. Alles in der Reihe.

Es scheint, als sei der Zeitpunkt günstig, um jetzt auch mal den Aufschlag des Franzosen anzugreifen. Struff sichert sich auch den ersten Punkt, dann aber kann er nicht ausreichend Druck auf Halys machen. Der serviert recht präzise, sichert sich zwei Spielbälle und kann gleich den ersten verwandeln.

Es bleibt dabei: Halys nutzt seine Breakmöglichkeiten nicht. Auch seine insgesamt fünfte Chance wehrt Struff stark ab. Dann ist es der 32-Jährige selbst, der den Vorteil auf seine Seite zieht. Ein Returnfehler führt schließlich zum 1:0 für Struff - das dürfte ihm so richtig guttun.

Der zweite Durchgang beginnt, diesmal beginnt der Sauerländer mit eigenem Aufschlag. Bei 15:30 aus seiner Sicht lässt er sich so viel Zeit, dass er eine Verwarnung kassiert - und als Konsequenz pfeffert er die Kugel im nächsten Ballwechsel meilenweit ins Aus. Den ersten Breakball kann er per Servicewinner abwehren, den zweiten mit druckvollem Grundlinienspiel und einem erzwungenen Fehler seines Gegners. Halys kommt dank eines leichten Vorhandfehlers von Struff zwar zur nächsten Breakchance, aber auch die macht der Deutsche mit einem Aufschlagwinner zunichte. Ein zu harmloser Stop aus dem Halbfeld lädt den flinken Franzosen anschließend zum crossen Passierschlag ein, der ihm erneut den Vorteil gibt. Seine Rückhand verreißt er jedoch völlig ohne Not. Wieder Einstand.

Schon wieder geht es ganz, ganz schnell. In weniger als eineinhalb Minuten macht Halys zu Null im ersten Satz den Sack zu. Bisher ist es ein Tag zum Vergessen für Struff, der jetzt dringend aufwachen muss.

Wichtig für den Deutschen: Seinen eigenen Aufschlag halten. So richtig gut sieht das aber nicht aus. Struff versemmelt bei 15:30 etwas leichtfertig den Vorhandcross und sieht sich zwei Breakbällen gegenüber. Bezeichnenderweise serviert er einen Doppelfehler zum 1:5 und damit wohl auch zum Satzverlust. Es kommen einfach deutlich zu wenig erste Aufschläge.

Geht da jetzt auch bei gegnerischem Aufschlag was? Struff geht schnell mit 30:0 in Führung, dann rückt Halys ans Netz auf und volliert eine auf den Körper gezogene Rückhand wunderbar zum 15:30. Einen missratenen Return und eine zu spät erwischte Vorhand später hat Halys trotzdem Spielbälle, von denen er den ersten gleich ausnutzt. Dennoch: Struff kommt immer besser rein.

Na also, Struff meldet sich auf der Anzeigetafel an. Ein paar flotte Aufschläge, der letzte davon als Ass, bringen ihn ohne Punktverlust auf 1:3 heran.

Aktuell ist das zu gut, was Halys hier anbietet. Zum wiederholten Male übt er mit der Vorhand so viel Druck aus, dass Struff nicht mehr antworten kann. Bei 40:0 packt der Franzose dann einen fantastischen Rückhandstop aus, den der Warsteiner nicht mehr richtig erreicht. Break bestätigt, 0:3 aus Sicht Struffs.

Struff hat bei seinem Aufschlag mehr Probleme. Halys returniert sehr aggressiv, kommt ziemlich einfach und nach sehr kurzen Ballwechseln zu drei Breakbällen. Ein sauberer Vorhandwinner beschert dem 26-Jährigen dann auch das rasche 2:0. Das ging viel zu leicht.

Auf geht's, Halys eröffnet das Match mit eigenem Service. Fix liegt er mit 40:15 in Front, per Serve and Volley verwertet er gleich den ersten Spielball zum 1:0 in den Games.

Beide Spieler betreten nun den Court. In wenigen Minuten kann es hier also losgehen.

Mit Blick auf die Weltrangliste geht der 26-jährige Mann aus Frankreich als Favorit ins Rennen, steht er doch rund 50 Plätze vor dem Deutschen im Ranking. Nach vielversprechendem Start ins Jahr unter anderem mit dem Viertelfinaleinzug in Auckland konnte er nur noch in Montpellier mit dem Erreichen des Viertelfinals überzeugen. Sowohl bei den zwischenzeitlichen Australian Open (gegen Stefanos Tsitsipas) als auch in Rotterdam, Doha und Dubai war jeweils in der ersten Runde Feierabend. Anders als Struff musste er in Indian Wells nicht in die Qualifikation – Vor- oder Nachteil?

Die bisherige Saison Struffs ist ein kleines Auf und Ab. Bisher kämpfte sich der 32-Jährige vor allem durch Challenger-Turniere, wo er mal bessere (jeweils Halbfinale in Canberra im Januar sowie in Manama Mitte Februar) und mal schwächere (Erstrundenaus in Vilnius Anfang Februar) Ergebnisse einfuhr. Enttäuschend verliefen auch die Australian Open: Nach geglückter Qualifikation unterlag er in der ersten Runde dem späteren Halbfinalisten Tommy Paul aus den USA glatt in drei Durchgängen. Allerdings gibt es auch erfreuliche Nachrichten: In der Qualifikation für Indian Wells gab er sowohl gegen den Franzosen Geoffrey Blancaneaux als auch gegen den Rumänen Radu Albot keinen Satz ab. Und: Gegen Halys ist er keinesfalls chancenlos.

Hallo und herzlich willkommen zur ersten Runde der BNP Paribas Open in Indian Wells! Mit Jan-Lennard Struff greift heute ein Deutscher ins Turniergeschehen ein. Er bekommt es mit dem Franzosen Quentin Halys zu tun. Der Aufschlag soll gegen 20:00 Uhr erfolgen.