Insgesamt 108 Mal kreuzten sich bislang die Wege beider Teams in Pflichtspielen und mit 44 Siegen führt der Hamburger SV den direkten Vergleich an (25 Remis, 39 Niederlagen). Zuletzt hat sich das Duell aber klar in Richtung der Hessen verschoben. Eintracht Frankfurt ist seit zwölf Bundesliga-Partien gegen die Rothosen ungeschlagen (sieben Siege, fünf Remis) und gewann auch die letzten beiden Aufeinandertreffen mit den Norddeutschen. Erstmals seit 1966 könnte die SGE nun wieder drei Siege in Folge gegen den HSV verbuchen.

In der letzten Saison trennten sich TSG und VfB in beiden Partien 1:1 voneinander. Seit insgesamt sechs Partien wird in diesem Duell auf einen Heimsieg gewartet, die Bilanz ist in diesem Zeitraum ausgeglichen.

Nach dem Erfolg über Gladbach ist Daniel Bauer zu einem Wechsel gezwungen. Mohamed Amoura ist zum Afrika-Cup gereist und wird dort für Algerien auflaufen. Er wird durch den deutschen U-21-Nationalspieler Dženan Pejčinović ersetzt. Julian Schuster schickt dieselbe Elf ins Rennen wie beim Unentschieden gegen Dortmund. Verzichten muss er aber weiterhin auf Beste, Dinkçi, Irié, Lienhart und Rosenfelder.

Geht es nach den bisherigen Leistungsdaten beider Teams, könnte heute Nachmittag insbesondere die zweite Hälfte sehr ereignisreich werden. Der Hamburger SV erzielte schließlich 73 Prozent seiner Bundesliga-Tore (elf von 15) erst nach dem Seitenwechsel. Eintracht Frankfurt wiederum kassierte im zweiten Durchgang bereits 18 Gegentore in der Saison 2025/26. Das ist der ligaweite Höchstwert.

Bei den Gastgebern gibt es heute im Vergleich zur Niederlage in Frankfurt: Chrislain Matsima und Anton Kade fehlen heute, für sie spielen Cédric Zesiger und Marius Wolf. Bei Werder sind Karim Coulibaly und Samuel Mbangula nicht dabei, dazu sitzt Marco Grüll zunächst draußen. Neu in der Startformation sind dafür Niklas Stark, Isaac Schmidt und Cameron Puertas.

Bei den Köpenickern, die vier ihrer bisherigen Auswärtsmatches der laufenden Saison verloren haben und die mit Ilić den zweitbesten Assistgeber der Bundesliga in ihren Reihen haben (sieben Vorlagen), stellt Coach Steffen Baumgart nach dem 3:1-Heimsieg gegen den RB Leipzig gezwungenermaßen einmal um. Den gelbgesperrten Haberer ersetzt Trimmel.

Der VfB hat sich die Winterpause redlich verdient. Es ist das achte Spiel von Hoeneß‘ Mannschaft in den letzten 29 Tagen.

Doch in der Bundesliga ließen die Ergebnisse zuletzt zu wünschen übrig. Nach einer 2:6-Abreibung gegen den FC Bayern folgte ein souveräner 4:0-Erfolg über Mainz. Dann folgte eine bittere Niederlage gegen Heidenheim, in der Freiburg erst in der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer zum 1:2 kassierte. Vergangene Woche holten die Freiburger beim 1:1 gegen den BVB nur einen Punkt, obwohl sie fast die gesamte zweite Hälfte in Überzahl spielten.

Wirklich enttäuschend war in einem zuletzt harten Programm aber einzig die 1:2-Niederlage beim HSV. Die Punktverluste in Leipzig (1:3), in Dortmund (3:3) und gegen Bayern (0:5) waren verkraftbarer. Und außer der Niederlage in Hamburg erfüllte Stuttgart in den letzten Wochen alle Pflichtaufgaben – in Liga, Pokal und Europa League.

Die Gäste aus der Mainmetropole wiederum gerieten gerade erst bei RB Leipzig mit 0:6 unter die Räder, beendeten am letzten Wochenende aber eine vier Pflichtspiele lange Sieglos-Serie (ein Remis, drei Niederlagen) mit einem 1:0-Heimsieg über den FC Augsburg. Nach wie vor hält der Champions-League-Teilnehmer damit Anschluss an die europäischen Startplätze, obschon auswärts nur noch eines der letzten vier Bundesliga-Spiele gewonnen wurde (zwei Remis, eine Niederlage). Kein anderes Team hat in der Saison 2025/26 dabei noch mehr Auswärtsgegentore zugelassen als die SGE (20).

Beim SC Freiburg lief es nur ein bisschen besser als bei den Wölfen. Die Breisgauer rangieren derzeit mit 17 Zählern auf Platz neun. Im DFB-Pokal zog der SCF ins Viertelfinale ein und trifft dort im Februar auf Hertha BSC. Auch in der Europa League lief es nach Maß und die Mannschaft von Cheftrainer Julian Schuster ist klar auf Playoff-Kurs.

Auf Seiten der Rheinländer, die nur zwei ihrer bisherigen sechs Heimspiele gewannen und die im Falle eines dreifachen Punktgewinns bei paralleler Schützenhilfe auf dem achten Tabellenplatz überwintern würden, hat Trainer Łukasz Kwasniok im Vergleich zur 0:2-Auswärtsniederlage bei Bayer Leverkusen drei personelle Änderungen vorgenommen. Anstelle von El Mala, Bülter (beide auf der Bank) und Waldschmidt (erkrankt) beginnen Heintz, Lund und Ache.

Ähnlich wie Hoffenheim hatte der VfB auf eine Niederlage gegen einen stärkeren Gegner (0:5 gegen die Bayern) am vergangenen Wochenende die klare Antwort parat und feierte an der Weser einen 4:0-Auswärtssieg. Der klare Erfolg bei Werder beendete eine Serie von immerhin drei Ligaspielen ohne Sieg.

Mit einem Sieg gegen Werder könnte Augsburg mit den Bremern in der Tabelle gleichziehen und die Hanseaten weiter in den Abstiegskampf ziehen. Werder hatte sich nach holprigem Saisonstart im Oktober eigentlich gefangen und dort kein Spiel verloren. Zuletzt kassierte das Team von Trainer Horst Steffen jedoch drei Niederlagen in vier Spielen, nur beim 1. FC Köln gab es zwischenzeitlich ein 1:1. Nach dem 0:4 zuletzt zuhause gegen Bochum wurde Sportdirektor Clemens Fritz auf die Zukunft von Trainer Horst Steffen angesprochen und gab klar zu Protokoll, dass eine Entlassung „nullkommanull ein Thema“ sei und man auf Steffens „große Expertise“ sowie das Teamwork setze.

Der HSV verlor zwar letztes Wochenende mit 1:4 in Hoffenheim, schlug davor aber Erzrivale Werder Bremen vor heimischer Kulisse mit 3:2. Überhaupt holten die Rothosen alle vier Saisonsiege in der Bundesliga im Volksparkstadion. Die Ausbeute von 13 Punkten aus sieben Heimspielen entspricht sogar der besten Hamburger Heimbilanz in der Beletage des deutschen Fußballs seit der Saison 2010/11 (damals 14).

Die TSG gehört zu den formstärksten Mannschaften des Landes. Nach einem noch etwas durchwachsenen Saisonstart mit sieben Punkten aus sechs Spielen sammelten die Kraichgauer in den letzten acht Partien 19 Zähler, einzig die Bayern mehr (20). Nur in Mainz (1:1) und eben Dortmund ließ die Ilzer-Truppe in diesem Zeitraum Punkte liegen.

Auf eine 1:3-Niederlage gegen Leverkusen folgte ein 1:1 gegen Eintracht Frankfurt. Gegen Union Berlin fuhr der VfL dann den ersten Heimsieg der Saison ein und auch vergangene Woche war er gegen Gladbach erfolgreich und gewann beide Partien mit jeweils 3:1.

Der 1. FC Union Berlin führt drei Spieltage vor dem Hinrundenende den Rest der Bundesliga hinter den Top sieben an, die sich schon etwas abgesetzt haben. Waren dem glanzlosen 1:0-Auswärtserfolg beim FC St. Pauli zum Einstieg in die Adventswochenenden Niederlagen gegen den 1. FC Heidenheim (1:2) und beim VfL Wolfsburg gefolgt (1:3), konnte die Baumgart-Truppe am vergangenen Freitag den Tabellenzweiten RB Leipzig dank der Treffer Burkes (57.), Ansahs (64.) und Skarkes (90.+3) mit 3:1 niederringen.

Beim Heimteam beherrscht auch vor der heutigen Partie weiterhin die ungeklärte Trainerfrage die Schlagzeilen. Anfang Dezember war Sandro Wagner entlassen und durch Martin Baum, eigentlich „Head of Development und Footballinnovation“ beim FCA, ersetzt worden. Unter seiner Regie gab es bislang zwei Siege und zwei Niederlagen. Im Winter will Baum diese Position auf eigenen Wunsch wieder übernehmen, bis dahin soll also ein Nachfolger gefunden sein. Im Raum stehen der ehemalige Wolfsburger Coach Ralf Hasenhüttl sowie Ex-Stuttgart-Trainer Pellegrino Matarazzo, wobei letzterer auch beim spanischen Club Real Sociedad gehandelt wird.

Die bisherige Saison verlief für Wolfsburg überhaupt nicht nach Plan. Mit 15 Punkten stehen die Wölfe derzeit auf Tabellenplatz 13, doch zuletzt lief es für den VfL wieder besser. Interimstrainer Daniel Bauer hatte Anfang November die Nachfolge von Paul Simonis angetreten und holte aus vier Spielen sieben Punkte.

Hoffenheim zeigte nach der 0:2-Niederlage beim BVB sofort die richtige Reaktion und gewann gegen den Aufsteiger aus Hamburg deutlich mit 4:1. Vier unterschiedliche Hoffenheimer Torschützen sorgten für die 4:0-Führung, der HSV konnte noch Ergebniskosmetik betreiben.

Die SGE möchte heute im hohen Norden zwei Serien ausbauen. Zum einen haben die Hessen keines ihrer letzten zwölf Bundesliga-Spiele gegen den Hamburger SV mehr verloren (sieben Siege, fünf Remis). Und zum anderen sind die Adler seit inzwischen 16 Partien im Oberhaus des deutschen Fußballs gegen Aufsteiger ungeschlagen (zwölf Siege, vier Remis). Das ist ein laufender Vereinsrekord.

Am Ende des Kalenderjahres, in dem dem 1. FC Köln der direkte Wiederaufstieg in das nationale Fußball-Oberhaus gelungen ist und in dessen Sommer und Herbst er sich auf beeindruckende Art und Weise in diesem zurückgemeldet hat, geht den Geißböcken im Endspurt doch etwas die Puste aus. Sie warten seit fünf Partien auf einen dreifachen Punktgewinn, holten nach dem 4:1-Heimerfolg gegen den Hamburger SV Anfang November nur noch zwei Zähler. Der FC ist bei fünf Punkten Vorsprung auf Rang 16 voll im Soll, sehnt aber die kurze Winterpause herbei.

Das Südwest-Duell ist auch das Duell zweier Tabellennachbarn. Die TSG hat als Überraschungsteam 26 Punkte auf dem Konto und möchte eine bisher starke Hinrunde mit einem Sieg beim VfB vorerst krönen. Die Stuttgarter haben ebenfalls wieder Europapokal-Ambitionen und nur einen Zähler weniger auf dem Konto.