Fazit:
Die Würzburger Baskets entscheiden eine absolute Schlacht gegen ALBA Berlin mit 70:69 für sich und sammeln damit Big Points im Kampf um den sechsten Tabellenplatz. Zwar mussten sie auf Klassen und Jackson verzichten, doch vor allem Mintz und Lewis machten ihre Sache im Spielaufbau sehr gut. Die Partie war über den gesamten Zeitraum umkämpft und kein Team konnte sich großartig absetzen. Schlüsselmoment waren hier die einzigen beiden Dreier von Seljaas hintereinander, die das Spiel bei 61:63 in die Richtung der Hausherren brachte. Schlussendlich wurde das Spiel durch einen Freiwurf von Mintz entschieden, nachdem Wetzell zuvor einen liegen ließ. Das ist auch gleichzeitig die Story des Spiels, denn wenn man nach Gründen sucht, warum es hier für die Berliner nicht gereicht hat, ist ein Blick in den Boxscore genug. Die Gäste trafen nämlich nur 17 ihrer 31 Freiwürfe und ließen damit satte 14 Punkte liegen. Würzburg hingegen glänzte mit beinahe 90 Prozent von der Linie, wodurch sie auch von den wilden Phasen mit vielen Fouls mehr profitierten als ihre Gegner.

Mintz lässt beim letzten Angriff die Uhr herunterlaufen und zündet dann den Turbo. Beim Korbleger wird er von Wetzell gefoult und er geht für zwei Freiwürfe bei 1,6 Sekunden auf die Uhr. Den ersten Wurf verwandelt der Guard, den zweiten Freiwurf vergibt er absichtlich und die Uhr läuft ab.

War das kein Rückspiel? Thomas geht zum Wurf hoch, doch will schnell zu Delow zurück passen. Der sichert die Kugel gerade so und die Berliner spielen heiße Kartoffel, ehe die Kugel zu Wetzell kommt, der beim Abschluss gefoult wird. Er trifft einen Freiwurf und steht dort jetzt bei einem von sechs Versuchen. Ausgleich in Würzburg!

Mit einem Korbleger bringt McDowell-White ALBA bis auf einen Punkt heran. Danach nehmen die Hausherren zwei Dreier, die sie zwar jeweils vergeben, aber den Offensivrebound einsammeln. Sie bleiben weiter in Ballbesitz.

Sowohl Thomas als auch Seljaas vergeben offene Würfe von der Dreierlinie. Das ist für die beiden Scharfschützen eher untypisch.

Doch Seljaas hat da direkt etwas gegen. Mit zwei Dreiern bringt er den Würzburgern die Führung zurück und bereitet seinerseits alles für einen Lauf vor. Die Partie kann so schön sein, wenn auch einfach Basketball gespielt wird und nicht nur gefoult.

Delow trifft einen wilden Wurf aus dem Dribbling mit ablaufender Shotclock! In dieser Phase kann jeder hart erarbeitete Korb zu einem Lauf führen.

Jetzt ist das Spiel wieder völlig zerfahren. Als Beispiel will Lewis ein Alley-Oop Anspiel aus dem Halfcourt wagen, doch knallt den Ball einfach völlig ans Brett. Darüber hinaus ist die Partie physisch derzeit ein Level zu hoch und man muss Angst haben, dass es die nächsten verletzten gibt. Die Berliner versuchen die Partie mit einer Auszeit zu beruhigen.

Wieder hat Würzburg Probleme, einen guten Wurf herauszuspielen. Lewis muss dann einen Wurf von ganz weit Draußen einen Prayer in Richtung Korb werfen. der nur an den Ring geht. McCormack schubst dann unter dem Korb jedoch völlig unnötig, weswegen, die Hausherren in Ballbesitz bleiben.

Ausgleich! So kann das Schlussviertel losgehen! Ugrai verwandelt seinen ersten Dreier nach Zuspiel von Lewis und gibt seinem Team hier ordentlich Momentum.

Fazit 3. Viertel:
Die Partie bleibt weiterhin extrem umkämpft. Das ist vermutlich auch die beste Beschreibung, denn aufgrund zahlreicher Fouls und anderen Unterbrechung konnte hier von Spielfluss lange keine wirklich Rede zu sein. Gegen Ende des Viertels gelang den Berliner ein ordentlicher Lauf, doch Lewis beendete diesen mit einem tiefen Dreier.

ALBA schafft es sich kurz vor der Pause mit ihrem 0:7 Lauf erstmals etwas abzusetzen. Lewis hat da jedoch noch ein Wörtchen mitzureden und versenkt einen Wurf vom Parkplatz.

So war das Play aus der Auszeit heraus sicherlich nicht geplant, doch Wishart muss improvisieren und trifft einen schwierigen langen Stepback Zweier. Auf der Gegenseite hat McDowell-White Glück, dass ihm der Schrittfehler nicht abgepfiffen wird und belohnt sich selber mit einem schönen Dreier aus dem Dribbling.

Nach wirklich anstrengenden letzten Minuten gibt es immerhin ein kleines Highlight-Play. In Traffic wirft McDowell-White ein schönes Lob-Anspiel auf McCormack, der das Play per Dunk vollendet. Daraufhin nimmt Headcoach Filipovski eine Auszeit, auch um seinem Team in der Offensive ein paar Stützen mitzugeben.

In dieser Phase kommt es zu keinem Spielfluss mehr, weil die Partie andauernd unterbrochen wird. Die meisten Calls sind dabei aber gerechtfertigt, es sind einfach viele Fouls auf dem Court.

Mit ablaufender Shotclock spielt Mintz aus der Drehung zu Seljaas, der einen Verzweiflungswurf nicht trifft. Auf der Gegenseite gibt es dann die schnellen Fastbreakpunkte. Mintz bleibt liegen und krümmt sich vor Schmerzen, das sah gar nicht gut aus. Der Würzburger wird zur Bank gestützt und kann vorerst nicht weiterspielen.

Seljaas wird von einem Schlag vom Thomas zwischen den Beinen deutlich getroffen, aber die Referees lassen laufen, während der Würzburger auf dem Boden liegt. ALBA spielt weiter und in Überzahl bringt Schneider die Gäste mit einem Dreier wieder heran. Nach langer Videoüberprüfung gibt es im Nachgang noch ein unsportliches Foul gegen Thomas, der Korb bleibt aber bestehen.

Die Würzburger haben wohl das Foul ziehen für sich entdeckt. Diesmal ist es Lewis, der bei seinem Jumper den Kontakt des Gegenspielers aufnimmt, trotzdem trifft und auch den Freiwurf mit Leichtigkeit versenkt.

Thomas bricht das Eis, nachdem er wenige Momente zuvor noch zwei Dreier in Folge vergab. Über die Baseline dribbelt er in Richtung Korb und verwandelt dann den schwierigen Floater. Auf der Gegenseite wird Mintz beim Abschluss gefoult und schnappt sich das Dreipunktspiel.

Halbzeitfazit:
Die Würzburger entscheiden das zweite Viertel für sich und gehen daher mit einer 39:35 Führung in die Halbzeit. Es ist bisher eine sehr intensive Partie, die von Fehlern beide Teams geprägt ist. Eine konstante Offensive bringt hier keine der Mannschaften auf den Court, eher sind es immer so Phasen, in denen sie gut aussehen und dann aber wieder mehrere Ballbesitze in Folge völlig in die Hose gehen. Dennoch schaffen es die Hausherren insgesamt den Ausfall von Jackson bisher gut zu kompensieren.

Quasi mit der Sirene wird Steinbach bei seinem Offensivrebound nach Dreier von Mintz gefoult. Der Center darf dafür nochmal an die Linie und zeigt sich mit zwei erfolgreichen Würfen treffsicher.

Berlin übernimmt wieder die Führung! Erst verwandelt Thomas drei Freiwürfe, weil er bei einem Dreier gefoult wird. Dann gibt es das nächste Triple für die Gäste, diesmal ist Delow der Schütze. Auszeit Würzburg!

Wieder sieht Wetzell in der Defensive nicht gut aus. Lewis geht gegen den Big zum Korb und zieht das Foul, weil der Berliner mit seinem Blockversuch etwas zu spät kommt. Lewis trifft trotz Foul und verwandelt auch den Freiwurf.

Davion Mintz! Er schnappt sich den Switch und geht in die Isolation gegen Wetzell. Der befindet sich auf der einsamen Insel und Mintz bestraft das mit seinem nächsten Dreier.

Aber auch Hermannsson weiß, wie man von hinter der Dreierlinie trifft und zeigt das hier. Er nimmt den Screen nicht an, verschafft sich gegen Lewis mit einem Stepback Platz und drin ist das Ding.

Mintz trifft aus der Distanz! Für ALBA geht gerade in der Offensive fast gar nichts. Stattdessen nimmt sich Mintz einen tiefen Dreier und schweißt den einfach rein.

Völlig ohne Not spielt Bleck einen Pass zwei Meter neben Mintz für den Ballverlust. Da muss es wohl ein Missverständnis gegeben haben. ALBA kann davon jedoch nicht profitieren, weil sie einen Dreier an den Ring setzen und sich McCormack beim zweiten Versuch keine gute Position erarbeiten kann.

Steinbach sammelt einen Offensivrebound ein und sichert sich den Tip-in. Danach verteidigen sie gut und Mintz geht nach gutem Zug zum Korb an die Freiwurflinie, wo er allerdings einen Zähler liegen lässt.

Diesmal geht es mit dem Scoring schneller. Im Fastbreak wird Schneider in der linken Ecke bedient und der lässt sich den Catch and Shoot Dreier nicht nehmen.

Fazit 1. Viertel:
Die Gäste aus Berlin gehen mit einer 16:17 Führung in den zweiten Abschnitt. Das Scoring beider Teams begann schleppend, doch ab Mitte des Viertels fanden beide ihren Groove und so war zwischenzeitlich ordentlich Tempo in der Partie.

Würzburg bewegt den Ball überragend, doch dann gibt es den spektakulären Block unter dem Korb von Procida gegen Steinbach! Das sieht man auch nicht alle Tage.

So langsam nimmt die Partie richtig Fahrt auf! Es geht jetzt in der Offensive hin und her und es fallen auch die Körbe, obwohl schon den ganzen Abschnitt über beide Defenses mit einer hohen Intensität glänzen.

Lewis trifft den Dreier! Der Jackson Vertreter verschafft sich auf halbrechter Position etwas Platz und schickt den Distanzwurf durch die Reuse. Der Point Guard spielt ein gutes erstes Viertel bisher.

Und es gibt den ersten Dreier der Partie! Delow kickt raus für Schneider, der dann aus halblinker Position abdrückt und den Ball im Korb unterbringt.

Im Ballvortrag wird ein Offensivfoul vom ballführenden Lewis an Mattisseck gepfiffen. Im Anschluss daran kommt es zu einer kleinen Unstimmigkeit zwischen den beiden Akteuren und noch einigen weiteren Spielern beider Teams, doch es geht schnell weiter.

In Sachen Scoring halten sich bisher beide Teams mächtig zurück. Immerhin erzielt Hermannsson mit seinem guten Zug zum Korb die ersten Berliner Punkte. Auf der Gegenseite trifft Mintz zwar den Jumper, doch der zählt wegen eines vorangegangenen Schrittfehlers nicht.

Der angesprochene Lewis wird beim Dreipunktwurf gefoult und geht für drei Freiwürfe an die Linie. Diese verwandelt er allesamt souverän.

Jackson ist heute übrigens nicht dabei, da er im Training umgeknickt ist. Es handelt sich wohl nur um eine kurzzeitige Verletzung, doch für die Partie heute hat es nicht gereicht. Damit müssen Lewis und auch Seljaas heute wohl mehr Scoring übernehmen.

ALBA konnte sogar die letzten vier Ligaspiele allesamt gewinnen und arbeitet somit weiter daran, den völlig verkorksten Saisonstart noch irgendwie zu retten. Die Berliner ließen in diesen vier Spielen übrigens nur knapp 70 Punkte pro Spiel zu. Wenn die Defensive funktioniert, sind die Albatrosse auch in dieser Saison trotz aller Schwierigkeiten ein schwer zu schlagender Gegner. Mit einem Sieg könnten sie von den Siegen her mit Würzburg gleichziehen und auch Druck auf Chemnitz, den MBC und Hamburg ausüben, die derzeit wie die Baskets bei 15 Siegen aus 27 Spielen stehen. Für Würzburg hingegen wäre das natürlich ebenfalls ein wichtiger Sieg im Kampf um die direkte Qualifikation und damit den sechsten Tabellenplatz, der derzeit von den Chemnitzern bekleidet wird. Selbst Platz drei steht bei 16 Siegen. Somit liegen zwischen Platz zehn und Platz drei nur zwei Siege.

Der Guard ging nämlich auf einen persönlichen 0:11 Lauf, riss das Ruder eigenständig um und besorgte so den Sieg für sein Team. Insgesamt erzielte der Aufbauspieler überragende 39 Punkte. Ob er das heute wiederholen kann? Seit dem Auswärtserfolg folgte eine knappe Niederlage gegen die Bayern und dann drei Siege in Folge in der Liga gegen Göttingen, Tabellenzweiten Ulm und Vechta.

Bereits vor einem Monat gab es das eigentliche Rückspiel zwischen diesen beiden Teams, heute gibt es das Hinspiel! In Berlin entschieden die Würzburger eine knappe Partie mit 80:84 für sich. Die Süddeutschen starteten gut in die Partie und alles lief nach Plan, ehe ALBA die Partie im Schlussabschnitt drehte und plötzlich mit sieben Punkten auf Siegerkurs war. Ein Mann hatte jedoch etwas dagegen und dieser hört auf den Namen Jhivvan Jackson.