Fazit:
Borussia Dortmund feiert ein Schützenfest, rollt vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park mit 7:1 über Celtic Glasgow hinweg. Vor allem in der ersten Hälfte spielten die Hausherren wie aus einem Guss. Der Makel des zwischenzeitlichen Ausgleich änderte daran nichts, der beeindruckte die Schwarz-Gelben auch in keinster Weise. 45 Minuten lang blieben die Jungs von Nuri Şahin gierig, traten immer weiter aufs Gas und wollten mehr. Insbesondere Karim Adeyemi war von den überforderten Schotten nicht zu halten. Dass der dreifache Torschütze kurz nach der Pause verletzt vom Feld musste, sorgte für einen kleinen Schatten. Und natürlich hielt der BVB nach dem Seitenwechsel die Schlagzahl nicht mehr so hoch. Dennoch hatte der Bundesligist stets alles im Griff – und für zwei weitere Treffer reichte es immerhin auch noch. Dank dieses hohen Sieges übernehmen die Borussen zumindest bis morgen die Tabellenführung.

Gelbe Karte für Ramy Bensebaïni (Borussia Dortmund)
Wegen eines Fouls an Arne Engels holt sich Ramy Bensebaïni noch seine erste Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb ab.

Beachtlich ist die Einstellung der Gäste. Celtic versucht auch in der Schlussphase, noch etwas auf die Beine zu stellen - trotz der Harmlosigkeit, die man über weite Strecken ausstrahlte.

Adam Idah sorgt noch einmal für einen offensiven Akzent der Schotten, stürmt da dem Sechzehner entgegen. Der letzte Haken ist zu viel, da gerät ein Dortmunder dazwischen. Gregor Kobel geht dann auf Nummer sicher und spielt ins Seitenaus.

Damit haben beide Trainer ihre Wechseloptionen vollkommen ausgeschöpft.

Dann marschiert Julien Duranville auf halbrechts los, stürmt unwiderstehlich in den Sechzehner und zieht mit dem rechten Fuß ab. Kasper Schmeichel wehrt mit einem Blitzreflex ab. Der Abpraller landet bei Jamie Gittens, der aber nicht zum Abschluss kommt.

Auch im Schongang bauen die Borussen das Ergebnis aus und verschaffen jetzt also den Gästen doch noch einen richtigen bitteren Abend.

Tooor für Borussia Dortmund, 7:1 durch Felix Nmecha
Einen Pass von Kasper Schmeichel fangen die Dortmunder ab, gelangen über rechts in den Strafraum. Dort springt der Ball vor die Füße des freistehenden Felix Nmecha, der aus halbrechter Position mit dem rechten Fuß unhaltbar ins lange Eck schießt. Der Mittelfeldspieler trifft erstmals in dieser Königsklassensaison.

Urplötzlich tritt Álex Valle auf links an, bringt den Ball zur Mitte. Zunächst verpasst Arne Engels, doch dahinter steht im Torraum Daizen Maeda ganz frei. Dieser bekommt die Kugel aber etwas in den Rücken und kann seinen Kopfball nicht mit Druck bringen. Gregor Kobel schnappt sich das Ding Zentimeter vor der Linie.

Aktuell schaut es so aus, als würden es alle Beteiligten jetzt unterschreiben, wenn man die Partie auf der Stelle beenden würde. Das Spiel plätschert so vor sich hin.

Gelbe Karte für Reo Hatate (Celtic FC)
Reo Hatate grätscht, ist etwas spät dran und fällt Felix Nmecha. Dafür hält Schiedsrichter José Sánchez Martínez die Gelbe Karte bereit - die erste für den Japaner im laufenden Wettbewerb.

Celtic darf jetzt wieder mitspielen. Aus der zweiten Reihe zieht Reo Hatate ab. Der Schuss verfehlt das Ziel deutlich.

Damit schöpft Nuri Şahin sein Wechselkontingent bereits restlos aus.

Dank ihrer individueller Klasse können die Borussen eben auch im Verwaltungsmodus noch nachlegen. Da kann man es dem BVB nachsehen, dass die Konsequenz des ersten Durchgangs nicht über die Pause gebracht wurde.

Tooor für Borussia Dortmund, 6:1 durch Serhou Guirassy
Celtic möchte das hintenraus spielerisch lösen. Den Pass von Alistair Johnston jedoch fängt Nico Schlotterbeck ab, legt gleich den Vorwärtsgang ein und findet halblinks in der Box Serhou Guirassy. Dieser legt sich den Ball auf den rechten Fuß und schießt aus etwa zehn Metern unten ins kurze Eck.

Durch das Dortmunder Nachlassen kommt Celtic derzeit besser zur Geltung. Die Schotten dürfen am Spiel teilnehmen, ohne dabei nennenswert gefährlich zu werden.

Die richtig forsche Gangart schlägt der BVB nicht mehr an. Man versucht, den Ball zu halten. Das gelingt aber in dieser Phase nicht ganz so gut.

Erstmals im zweiten Durchgang zeigen die Gäste Offensivbemühungen. Jetzt tritt auch mal der Deutsche in den Reihen von Celtic in Erscheinung. Nicolas Kühn kommt zum Rechtsschuss, der aber gerät zu harmlos und lockt Gregor Kobel nicht aus der Reserve.

Jetzt taucht Julien Duranville bei seinem Champions-League-Debüt rechts im Sechzehner auf. Den flachen Rechtsschuss lenkt Kasper Schmeichel am langen Eck vorbei.

Julien Duranville setzt sich auf der rechten Seite durch, bringt den Ball flach zur Mitte. An der Strafraumgrenze schießt Julian Ryerson sofort mit dem rechten Fuß. Kasper Schmeichel ist gefordert und pariert.

Dortmund hat weiterhin alles im Griff. Nach Belieben wird dort in der gegnerischen Hälfte kombiniert. Im Moment sucht man nicht konsequent nach den Lücken.

Mit einem Doppelpass gelangt der BVB links in die Box. Julian Brandt sucht dann noch einmal Pascal Groß. Der mag einfach nicht aufs Tor schießen und sucht eine weitere Anspielstation, findet die aber nicht.

Adeyemi verletzt! Karim Adeyemi greift sich hinten an den rechten Oberschenkel. Kurz darauf setzt sich der Dreierpacker auf den Rasen. Das schaut nicht gut aus. Es wird schnell klar, dass die Partie für ihn an dieser Stelle zu Ende geht.

Ohne personelle Veränderungen schickt Nuri Şahin seine Mannschaft in den zweiten Spielabschnitt.

Halbzeitfazit:
Welch ein furioser Auftritt von Borussia Dortmund! Der BVB führt zur Pause gegen Celtic Glasgow auch in der Höhe verdient mit 5:1. Gleich der erste zielgerichtete Angriff der Hausherren führte zu einem Elfmeter, den Emre Can zur Führung nutzte. Zwar kamen die Gäste umgehend recht glücklich zum Ausgleich, das aber beeindruckte die Schwarz-Gelben in keinster Weise. Die Westfalen waren um eine sofortige Antwort nicht verlegen und avancierten nun zur klar besseren Mannschaft. Und es stellte sich bei den Borussen einfach kein Gefühl der Sättigung ein. Die Männer Nuri Şahin blieben gierig, marschierten immer weiter. Und insbesondere der dreifache Torschütze Karim Adeyemi war überhaupt nicht zu halten. Für den schottischen Double-Gewinner kann es fortan nur noch um Schadensbegrenzung gehen, die Bhoys müssen fast schon hoffen, dass der BVB den einen oder anderen Gang zurückschaltet.

Tooor für Borussia Dortmund, 5:1 durch Karim Adeyemi
Noch immer hat der BVB nicht genug. Die Borussen gehen weiter drauf, zwingen den Gegner zu Fehlern. So versäumt es Celtic, die Angelegenheit am eigenen Sechzehner zu klären. Daizen Maeda verliert den Ball und Karim Adeyemi bedankt sich, schießt aus halbrechter Position mit dem linken Fuß flach ins kurze Eck und schnürt den Dreierpack.

Tooor für Borussia Dortmund, 4:1 durch Serhou Guirassy
Diesmal darf Serhou Guirassy den Foulelfmeter ausführen, schießt mit dem rechten Fuß aufs linke Eck. Zwar riecht Kasper Schmeichel den Braten, doch der Ball ist zu scharf und platziert getreten. Der Stürmer netzt zum zweiten Mal in dieser Champions-League-Saison ein.

Elfmeter für Borussia Dortmund! Yan Couto flankt von der rechten Strafraumkante. In der Box versucht Karim Adeyemi, den Ball unter Kontrolle zu bringen. Arne Engels tritt ihm plump gegen den Fuß und verursacht einen glasklaren Strafstoß.

Von links sucht Julian Ryerson den Weg in den Sechzehner, hat den Blick für Pascal Groß und bedient diesen mit einem kurzen Pass. Dessen Rechtsschuss wird von Kasper Schmeichel unten aus dem langen Eck gefischt.

Durchs Zentrum nimmt Karim Adeyemi Fahrt auf, zieht jetzt von außerhalb des Sechzehners ab. Der Linksschuss fliegt rechts am Kasten von Kasper Schmeichel vorbei.

Gelbe Karte für Pascal Groß (Borussia Dortmund)
Pascal Groß kommt gegen Arne Engels zu spät, steigt diesem auf den Fuß und fängt sich seine erste Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb ein.

Tooor für Borussia Dortmund, 3:1 durch Karim Adeyemi
Auch die nächste Ecke von Pascal Groß führt nicht direkt zu einem Torabschluss, doch dann holt sich Karim Adeyemi den Ball. An der linken Strafraumgrenze schaut der Angreifer kurz hoch und packt dann mit dem linken Fuß ein gewaltiges Geschoss aus. Der Ball rauscht fulminant oben ins kurze Eck. Kasper Schmeichel hat abermals das Nachsehen.

Pascal Groß tritt die nächste Dortmunder Ecke. Die gerät etwas zu hoch für Nico Schlotterbeck, der nicht so richtig hinter die Kugel kommt und seinem Kopfball nicht genug Druck geben kann. Für Kasper Schmeichel wird das so zu einer leichten Fangübung.

Eine Flanke von der linken Seite findet auf Höhe des zweiten Pfostens zu Nico Schlotterbeck. Der hohe Ball ist schwer zu verarbeiten, der Innenverteidiger bekommt das volley auch nicht so richtig hin.

Julian Brandt glänzt links in der Box mit der Hacke, legt so für Serhou Guirassy auf. Dieser kommt zum Abschluss, findet aber keinen Weg vorbei an Kasper Schmeichel.

Sporadisch spielen die Gäste mit, doch insgesamt hat die Borussia einfach mehr zu bieten. Da ist deutlich mehr Qualität unterwegs. Das möchte der BVB auch weiterhin zeigen und umsetzen. Ans Verwalten der Führung denkt in Dortmund derzeit niemand.

Dortmund bleibt am Drücker. Julian Brandt spielt in den Lauf von Pascal Groß. Halbrechts in der Box scheut dieser den Torabschluss, entscheidet sich für den Pass in die Mitte. Der gelingt nicht genau genug und Celtic kann klären.

Abermals glänzt Julian Brandt mit einem feinen Pass. Jamie Gittens taucht links in der Box auf und feuert mit dem linken Fuß aufs kurze Eck. Kasper Schmeichel reißt den rechten Arm hoch und pariert.

Pascal Groß kümmert sich um den ersten Eckstoß für den BVB, findet mit seiner Hereingabe den Schädel von Serhou Guirassy. Dessen Kopfball gerät nicht platziert genug und wird von Kasper Schmeichel gehalten.

Tooor für Borussia Dortmund, 2:1 durch Karim Adeyemi
Im Gegenzug bekommen die Westfalen schon wieder Tempo rein. Nach einer starken Ballsicherung von Serhou Guirassy, spielt Julian Brandt den Ball wunderbar in die Spitze und in den diagonalen Laufweg von Karim Adeyemi. Dieser marschiert halblinks in den Sechzehner, schießt mit dem linken Fuß. Der Ball wird von Auston Trusty abgefälscht. So ist Kasper Schmeichel ohne Abwehrchance. Für Adeyemi bedeutet das den ersten Saisontreffer in der Königsklasse.

Tooor für Celtic FC, 1:1 durch Daizen Maeda
Von der rechten Seite segelt ein Ball von Arne Engels in den Dortmunder. Am Torraum bietet sich Emre Can die Gelegenheit, per Kopf zu klären, erwischt die Kugel aber nicht richtig. Direkt dahinter befindet sich Daizen Maeda und kann praktisch gar nichts dafür, dass das Ding von seinem Körper aus kurzer Distanz in den Kasten springt und ihm das zweite Saisontor in dieser Ligaphase beschert.

Tooor für Borussia Dortmund, 1:0 durch Emre Can
Emre Can übernimmt die Verantwortung, tritt zum Foulstrafstoß an. Mit dem rechten Fuß setzt der BVB-Kapitän den Ball mittig oben in die Kiste. Kasper Schmeichel fliegt ins rechte Eck und ist ohne Chance. Can trifft erstmals in dieser Champions-League-Saison.

Gelbe Karte für Kasper Schmeichel (Celtic FC)
Neben dem verursachten Strafstoß gibt es auch noch Gelb für Torwart Kasper Schmeichel.

Elfmeter für Borussia Dortmund! Jamie Gittens führt den Ball, möchte abspielen, doch die Kugel springt von Callum McGregor zurück in seinen Lauf. Plötzlich hat der Flügelflitzer freie Bahn, möchte in der Box links an Kasper Schmeichel vorbei und wird zu Fall gebracht. Der Pfiff ertönt.

Dann gelangen die Borussen in einen Umschaltmoment. Am Ende spielen das die Schwarz-Gelben nicht gut aus. Und Karim Adeyemi bleibt mittig an der Strafraumgrenze hängen.

Arne Engels bringt die Ecke von der linken Seite herein. Serhou Guirassy klärt für den BVB. Kurz darauf kehrt Emre Can auf den Rasen zurück.

Nach dem ersten Schreck steht Emre Can jetzt wieder, ist einer schweren Knieverletzung offenbar entkommen, muss aber erstmal zur Seitenlinie - und das bei einem Eckstoß für die Gäste.

Noch hat der Sekundenzeiger keine Runde vollendet, das überstreckt Emre Can bei einem Ausfallschritt das Knie. Das schaut nicht gut aus.

Zum fünften Mal treffen die beiden Vereine in einem Pflichtspiel aufeinander. Bislang begegnete man sich einzig im UEFA Cup. Gleich das erste Aufeinandertreffen im September 1987 ging an die Schotten (2:1). Die drei anderen Begegnungen gewann der BVB – in den zwei Partien zu Hause ohne Gegentreffer. In beiden K.o.-Duellen mit Hin- und Rückspiel kam Dortmund weiter. Das letzte Zusammentreffen liegt 32 Jahre zurück.

Celtic konnte in der laufenden Spielzeit alle neun Pflichtspiele für sich entscheiden. In der schottischen Premiership haben die Bhoys in sechs Begegnungen kein einziges Gegentor kassiert. Folglich ist der Meister Tabellenführer, doch der FC Aberdeen hält bislang Schritt. Letztmals nicht siegreich war man Anfang April im Old Firm bei den Rangers (3:3). Die letzte Pleite setzte es Anfang März bei den Heart of Midlothian (0:2). Seither ist man 21 Pflichtspiele ungeschlagen.

Darüber hinaus zeigte sich der BVB zuletzt von seinem bösen Ausrutscher in Stuttgart erholt. Von den Schwaben wurden die Westfalen mit 5:1 abgefertigt und mussten ihre erste und einzige Saisonniederlage hinnehmen. Am vergangenen Freitag reagierte man mit einem 4:2-Heimsieg gegen Bochum. Als Tabellenfünfter der Bundesliga ist man vorn dabei und tanzt auf allen Hochzeiten, mischt also auch noch im DFB-Pokal mit. Zu Hause stehen die Schwarz-Gelben saisonübergreifend bei sechs Pflichtspielsiegen in Folge, seit acht Partien ist man im Signal Iduna Park ungeschlagen. Die letzte Niederlage setzte es hier Anfang April, bei einem 0:1 gegen Stuttgart.

Mit dieser Partie begeben wir uns in die oberen Tabellenregionen, wobei das Ranking nach einem Spieltag natürlich noch nicht sehr aussagekräftig ist. Dennoch erleben wir hier zwei zum Auftakt siegreiche Mannschaften. Celtic gewann daheim gegen Slovan Bratislava mit 5:1, die Borussen setzten sich 3:0 in Brügge durch.

Im Vergleich zum 4:2-Sieg am Freitag gegen Bochum belässt Nuri Şahin Dortmunds Startelf vollkommen unverändert. Und ganz genauso handhabt es sein Gegenüber Brendan Rodgers, der die Anfangsformation vom 6:0 am Samstag bei St. Johnstone heute wieder aufs Feld schickt.